15 Jahre Dosenpfand: Ist Deutschland grüner geworden?

Als das "Dosenpfand" im Januar 2003 eingeführt wurde, war die Zielsetzung glasklar. "Weniger Müll, weniger Einweg", versprachen die Politiker damals. 15 Jahre sind seitdem vergangen. Da ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Sind Deutschlands Straßen wirklich sauberer geworden?

"15 Jahre Dosenpfand bedeutet nicht nur das Ende der zuvor unerträglichen Vermüllung von Straßenrändern und Grünanlagen mit jährlich zwei bis drei Milliarden Blechdosen und Plastikflaschen. Es steht auch für die Rettung des umweltfreundlichen Mehrwegpfandsystems in Deutschland", sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH).

Die Mehrwegquote im Bierbereich sei heute deutlich höher als 2003 und auch bei Wasser und Erfrischungsgetränken gäbe es außerhalb der Discounter, nach Jahren des verlangsamten Rückgangs, heute eine stabile Mehrwegquote, so der Experte: "Und was uns besonders freut: Über 150.000 grüne Arbeitsplätze bei Brauereien, Mineralbrunnen und im mehrwegorientierten Getränkefachhandel sind erhalten geblieben."

Laut DUH landen heute mehr als 98 Prozent der bepfandeten Verpackungen in den jeweiligen Sammelsystemen für Einweg- bzw. Mehrwegverpackungen. "Was passiert, wenn Getränkeverpackungen nicht bepfandet sind, kann man am Beispiel der Getränkekartons sehen. Diese bestehen zu einem wesentlichen Teil aus Kunststoff und Aluminium", sagt DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. 40 Prozent der Getränkekartons würden in der Umwelt und im Restmüll landen. Dies sei eine maßlose Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung. Um die niedrige Sammelmenge und das Recycling von Getränkekartons erheblich zu steigern, sollten diese schnellstmöglich auch mit einem Einwegpfand von 25 Cent belegt werden", fordert Thomas Fischer. Dadurch könnten jährlich 2,7 Milliarden Getränkekartons allein in Deutschland den Weg in ein hochwertiges Recycling finden, heißt es.

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Quelle: GLP wid

(dpa)